Softeis

Die Geschichte des Softeises ist eine Geschichte voller Missverständnisse 😉

Eins ist sicher: Softeis ist grundsätzlich nichts anderes als Eis, welches nicht so tief eingefroren wird und daher seine »weiche« Konsistenz enthält. Der große Vorteil daran ist, daß die Geschmacksknospen unserer Zungen nicht schockgefrostet werden und daher ihre Sensorik nicht zerstört wird. Der Geschmack kommt also besser zur Geltung und es muss weniger Zucker und Geschmacksstoffe enthalten als bei -18° Grad gefrorenes Eis, bei dem man sonst nichts mehr schmecken würde.

Fangen wir mal mit dem größten Mythos an: Softeis ist gefährlich, enthält oft Salmonellen, und Schwangere dürfen es daher auf keinen Fall essen! FALSCH!!! In den 70er/80er-Jahren des letzten Jahrhunderts wurde oft Eisrohmasse mit Frischei hergestellt, und die Maschinen standen in Eingangsbereichen von Kaufhäusern im Dunst der Klimaanlagen. Da die meisten Softeismaschinen Luft in das Eis einpressen, konnte es teils tatsächlich zu kritischen Fällen kommen. Mittlerweile sind die Rezepte sicher. In einer Erhebung wurde in Bayern festgestellt, daß es etliche Vorfälle mit Kugeleis und sogar mit abgepacktem Industrieeis gab, im Erhebungszeitraum jedoch nicht einen einzigen Fall mit Softeis.

Darum, wer es erfunden hat, ranken sich ebenfalls diverse Mythen, die nicht unbedingt schlecht sind. . . aber welche den größten Wahrheitsgehalt beinhaltet, weiß ich auch nicht. Angeblich wurden laut Wikipedia die ersten Softeismaschinen aus den USA nach Europa im Jahre 1959 geliefert. Da aber meine heiß geliebte Maschine Bauteile aus dem Jahr 1958 enthält und in Italien produziert wurde, muss die Sache einen Haken haben. Ich muss doch glatt mal den Hersteller kontaktieren. . . vielleicht kann ich ja doch in meinem Leben noch Geschichte schreiben 😉

Eine Geschichte mit scheinbarem Wahrheitsgehalt gefällt mir dennoch: Margret Thatcher soll 1948 Softeisrezepte entwickelt haben. Wer sie nicht mehr kennt, weil er/sie zu jung ist, sollte mal nach »eiserne Lady« googeln 😉